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24.04.2017

Heizarten im Vergleich: Welche ist die Richtige?

Strom, Gas, Öl oder doch Holzpellets – Es gibt viele Heizsarten, mit denen man sein Zuhause warmhalten kann. Fragt sich, welche Art für welchen Menschen – und dessen Geldbeutel – am besten geeignet ist.

Mit Öl heizen

Ölheizungen sind eine der ältesten Zentralheizungsanlagen, die bis vor einigen Jahren noch die dominierende Technik auf dem Markt war. Durch die vielen Alternativen ist die Zahl der Ölheizungen allerdings leicht rückgängig. Da die im Öl gebundene Energie gut genutzt wird, ist der Wirkungsgrad sehr hoch. Ölheizungen sind ab rund 8.000 Euro zu haben und über verschiedene staatliche Programme förderbar.

Vorteile

  • Unabhängigkeit
  • günstige Modernisierungsmöglichkeiten
  • hoher Wirkungsgrad

Nachteile

  • großer Platzbedarf durch Kessel und Tank
  • keine Nachhaltigkeit
  • kritische Umweltverträglichkeit
  • CO2 und Schwefel werden freigesetzt
  • schwankende Kosten

Gasheizung nutzen

Gasheizungen sind die jüngere Variante der Ölheizungen. Sie gelten als die umweltfreundlichere Methode, da weniger CO2 freigesetzt wird. Auch hier gibt es Ausgleichsmaßnahmen, wie etwa die Kopplung mit Solarthermie, um die Umweltverträglichkeit zu steigern. Gasthermen sind ab etwa 5.000 Euro zu haben und auch die Kosten für Gas sind meist günstiger als die für Öl.

Vorteile

  • geringerer CO2-Ausstoss
  • gute Regelbarkeit
  • als Biogas zukunftssicher

Nachteile

  • fossiler Rohstoff
  • politische Abhängigkeiten als klassisches Erdgas
  • ohne Möglichkeit, das Haus an das Gasnetz anzuschließen wird teures Flüssiggas benötigt

Elektroheizung im Einsatz

Das Heizen mit Strom ist mittlerweile fast out. Wenn, dann wird es nur noch über kleine Heizkörper umgesetzt. Ein einzelnes Heizelement ist ab 400 Euro zu haben, platzsparend und wartungsfrei zu erhalten, die Heizkosten sind allerdings hoch. Die Energieeffizienz hängt vor allem vom Stromtarif ab. Diese kann durch regenerative Quellen sehr gut ausfallen, bei anderen Tarifen aber auch sehr schlecht.

Vorteile

  • gute Regelbarkeit
  • geringer Platzbedarf
  • guter Wettbewerb

Nachteile

  • hohe Betriebskosten
  • hohe Strompreise
  • Zukunftssicherheit fraglich
  • wenig Energieeffizienz

Wärmepumpe als regenerative Heiz-Technik

Eine Wärmepumpe macht Wärme aus dem Boden oder der Luft für die Warm- und Brauchwasserbereitung nutzbar. Sie gilt als moderne und effiziente Heizungsart. Luft-Wasser-Wärmepumpen sind ab 5.000 Euro zu haben, Erdwärmepumpen kosten mindestens das Doppelte.

Vorteile

  • regenerative Heiz-Technik
  • staatliche Förderung möglich
  • in Kombination mit niedrigen Systemtemperaturen umweltfreundlich

Nachteile

  • abhängig von Stromentstehung
  • Versorgungsabhängigkeit durch Stromversorgung
  • kostspielige Anschaffung
  • Abhängigkeit vom Standort

Solarwärme zum Nulltarif

Mit Solarmodulen wird die Ökobilanz noch grüner. Kostenlose Sonnenwärme durch Photovoltaikanlagen, lässt sich für die Warmwasserbereitung und zur Unterstützung der Heizungsanlage verwenden. Warmwasser-Anlagen sind ab 4.000 Euro zu haben, Solaranlagen schon mal für das Doppelte. Durch ihre Emissionsfreiheit sind sie aber förderungsfähig.

Vorteile

  • regenerative Energie 
  • zukunftssicher
  • unbegrenzte Verfügbarkeit
  • förderungsfähig
  • Unabhängigkeit

Nachteile

  • Energiebedarf ist nicht ausschließlich durch Sonne zu decken
  • gesonderte Entsorgung von Abfallmaterialien

Klassisches Heizen mit Holz

Holz ist der älteste Wärmespender der Menschheit. Dabei ist eine der modernsten Heizarten der mit Brennstoff in Form von Pellets und kann ohne ständiges Nachlegen genutzt werden. Zwar ist die Heizungsart erst ab 10.000 Euro zu haben, es gibt allerdings Zuschüsse und die Preise für Holz sind niedrig und stabil. Holzpellets sind mit eine der nachhaltigsten Heiztechniken.

Vorteile

  • nachwachsender Rohstoff
  • regenerative Energie
  • förderungsfähig
  • unabhängig
  • nachhaltig
  • Preise sind relativ konstant

Nachteile

  • kostspielige Anschaffung
  • eigener Lagerraum nötig
  • nicht jedes Holz darf verwendet werden

Fazit

Es kommt immer auf den Nutzer an, welche Heizart die individuell Beste ist. Wichtig ist, dass man die Kosten und sein eigenes Umweltbewusstsein realistisch einschätzt und sich dann überlegt: Was kann ich mir leisten und was kann und will ich für die Umwelt tun?